Der FLV und die DLG Der Landwirtschaftliche Verein und die DLG - Anfänge einer Zusammenarbeit "Eine weitere, große Anforderungen an die Tätigkeit und Opferwilligkeit unserer Vereinsmitglieder stellende Aufgabe trat im Jahre 1887 an unseren Verein heran", ist zu lesen. Erste Bestrebungen zur Durchführung einer landwirtschaftlich orientierten Ausstellung in Frankfurt finden sich bereits in einem Protokoll des gerade gegründeten Frankfurter Landwirtschaftlichen Vereins aus dem Jahre 1860. Damals wurde über den Vorschlag diskutiert, eine Deutsche Ackerbau-Gesellschaft zu gründen, zu deren Aufgaben auch die Veranstaltung von Wanderausstellungen gehören sollte. Diesen Vorschlag griff die 1887 gegründete Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) auf, der bereits damals rund 3 500 führende Landwirte und Grundbesitzer aus Deutschland angehörten. Mit den Wanderversammlungen, die in verschiedenen Gauen abgehalten wurden, sollte nunmehr eine größere landwirtschaftliche Wanderausstellung im Jahr verbunden werden. In England, an dessen Vorbild sich DLG-Gründer Max Eyth orientierte, wurde dies schon seit 50 Jahren mit glänzendem Erfolg praktiziert. Im Übrigen kamen aus England, das in diesen Jahrzehnten einen großen technischen Entwicklungsvorsprung hatte, die wesentlichen Entwicklungsimpulse für die Agrartechnik. Dass der Frankfurter Landwirtschaftliche Verein sich beim Zustandekommen der DLG-Ausstellung, wie weiter ben beschrieben, engagierte, zeugt von dessen Tatendrang und frühem Gespür für zukunftsweisende Entwicklungen. Maßgeblich war auch die finanzielle Beteiligung des Vereins an der Veranstaltung, die vom 7. bis 13. Juni 1887 fast 50 000 Besuchern Gelegenheit gab, die jüngsten Fortschritte in der Landwirtschaft kennen zu lernen und künftig im eigenen Betrieb zu nutzen. Der Landwirtschaftliche Verein übernahm Garantiescheine in Höhe von 10 000 Mark, also 10 Prozent des gesamten Garantiefonds, wie einer Ausgabe der Central-Fachzeitung für landwirtschaftliches Genossenschaftswesen "Der Fortschritt" des Jahrgangs 1887 zu entnehmen ist: "Zu den reichen Mitteln der [Deutschen Landwirtschafts-] Gesellschaft, welche aus den hochbemessenen Jahresbeiträgen der opferfreudigen Mitglieder gesammelt sind, tritt ein inzwischen fast ausschließlich von Landwirthen gezeichneter Garantiefonds von über 100 000 Mark hinzu, der dem Unternehmen eine feste Basis gibt." Hinzu kam, dass der Landwirtschaftliche Verein mehr als 10 Prozent der insgesamt 46 750 Mark bereitstellte, die neben 48 Ehrenpreisen an Geldpreisen vergeben wurden: Der Frankfurter Verein bewilligte 5 000 Mark; es folgten je 2 000 Mark, die von der Landwirtschaftlichen Zentralstelle von Württemberg, dem Großherzoglich Badischen Ministerium des Innern und dem Kreiskomitee für den Landwirtschaftlichen Verein von Mittelfranken kamen. Doch auch personell trug der Landwirtschaftliche Verein zum Gelingen der ersten DLG-Ausstellung bei: Ein Ortsausschuss und Kommissionen wurden gebildet, und viele Vereinsmitglieder, deren Namen wie Bartmann-Lüdecke, Bolongaro-Crevenna, Freyeisen, von Mumm oder Henninger noch heute bekannt sind, stellten sich neben dem Vereinspräsidenten Stadtrat Heinecken freiwillig helfend zur Verfügung. Auch für die zweite Wanderausstellung der DLG im Juni 1899 in Frankfurt am Main wurde die wichtigste Vorarbeit durch den Verein geleistet: Er löste das Problem der Platzfrage. Da sich sein Ostendplatz als voraussichtlich als zu klein erwies, wurde ein 17 Hektar großes Gelände an den Hellerhöfen im Westen Frankfurts gewählt. Auch diese Ausstellung, die 146 487 Personen anzog, unterstützte der Verein mit 10 000 Mark und durch die organisatorische Mitarbeit zahlreicher Vereinsmitglieder.Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft hat sich bis in die heutige Zeit hinein fortgesetzt. Besuche der von der DLG organisierten Fachausstellungen gehören nach wie vor zum festen Bestandteil des vereinsinternen Veranstaltungsprogramms. Mehr dazu im weiteren Verlauf dieser Festschrift. Als die DLG 2006 die Durchführung der DLG-Feldtage in Hessen plante, war es für den Verein eine Selbstverständlichkeit, sich an dieser Spitzenveranstaltung internationaler Pflanzenbauer als Mitveranstalter zu beteiligen. Bereits bei der Auswahl des Betriebes leistete der Verein Hilfestellung, so dass man sich auf die Domäne Baiersröderhof, die zu dieser Zeit durch das Vereinsmitglied Walter Scheuerle geführt wurde, als Austragungsort dieser bedeutenden Ausstellung einigte. Bereits 12 Monate vor der eigentlichen Veranstaltung begannen die vorbereitenden Tätigkeiten, indem der vorgesehene Schlag, der eine Größe von rund 50 Hektar hatte, vermessen und für die einzelnen Aussteller aufgeteilt wurde. Ein beträchtlicher Anteil der Gesamtfläche sollte als Parkfläche für die rund 20 000 Besucher zur Verfügung stehen und musste entsprechend vorbereitet werden. Der Verein präsentierte sich bei den Feldtagen 2006 gemeinsam mit der Südzucker AG in einem Zelt. Eine solche Zusammenarbeit lag nahe, da in den Betrieben vieler Vereinsmitglieder der Anbau von Zuckerrüben einen wesentlichen Anteil in der Fruchtfolge bildet. Neben den Vereinsaktivitäten konnte den Besuchern so gemeinsam mit der Südzucker AG ein Bodenprofil präsentiert werden, das den Aufbau der Bodenschichten im Bereich der nördlichen Wetterau verdeutlichte. Weiterhin beteiligten sich die Vereinsmitglieder Hans Kellner und Rainer Launhardt für den FLV an den internationalen Anbauvergleichen für Winterweizen und Winterraps, bei deren abschließender Auswertung sie beachtliche Erfolge vorweisen konnten.
...aktiv für fortschrittliche Landwirte in der Region!
Der FLV und die DLG Der Landwirtschaftliche Verein und die DLG - Anfänge einer Zusammenarbeit "Eine weitere, große Anforderungen an die Tätigkeit und Opferwilligkeit unserer Vereinsmitglieder stellende Aufgabe trat im Jahre 1887 an unseren Verein heran", ist zu lesen. Erste Bestrebungen zur Durchführung einer landwirtschaftlich orientierten Ausstellung in Frankfurt finden sich bereits in einem Protokoll des gerade gegründeten Frankfurter Landwirtschaftlichen Vereins aus dem Jahre 1860. Damals wurde über den Vorschlag diskutiert, eine Deutsche Ackerbau-Gesellschaft zu gründen, zu deren Aufgaben auch die Veranstaltung von Wanderausstellungen gehören sollte. Diesen Vorschlag griff die 1887 gegründete Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) auf, der bereits damals rund 3 500 führende Landwirte und Grundbesitzer aus Deutschland angehörten. Mit den Wanderversammlungen, die in verschiedenen Gauen abgehalten wurden, sollte nunmehr eine größere landwirtschaftliche Wanderausstellung im Jahr verbunden werden. In England, an dessen Vorbild sich DLG-Gründer Max Eyth orientierte, wurde dies schon seit 50 Jahren mit glänzendem Erfolg praktiziert. Im Übrigen kamen aus England, das in diesen Jahrzehnten einen großen technischen Entwicklungsvorsprung hatte, die wesentlichen Entwicklungsimpulse für die Agrartechnik. Dass der Frankfurter Landwirtschaftliche Verein sich beim Zustandekommen der DLG-Ausstellung, wie weiter ben beschrieben, engagierte, zeugt von dessen Tatendrang und frühem Gespür für zukunftsweisende Entwicklungen. Maßgeblich war auch die finanzielle Beteiligung des Vereins an der Veranstaltung, die vom 7. bis 13. Juni 1887 fast 50 000 Besuchern Gelegenheit gab, die jüngsten Fortschritte in der Landwirtschaft kennen zu lernen und künftig im eigenen Betrieb zu nutzen. Der Landwirtschaftliche Verein übernahm Garantiescheine in Höhe von 10 000 Mark, also 10 Prozent des gesamten Garantiefonds, wie einer Ausgabe der Central-Fachzeitung für landwirtschaftliches Genossenschaftswesen "Der Fortschritt" des Jahrgangs 1887 zu entnehmen ist: "Zu den reichen Mitteln der [Deutschen Landwirtschafts-] Gesellschaft, welche aus den hochbemessenen Jahresbeiträgen der opferfreudigen Mitglieder gesammelt sind, tritt ein inzwischen fast ausschließlich von Landwirthen gezeichneter Garantiefonds von über 100 000 Mark hinzu, der dem Unternehmen eine feste Basis gibt." Hinzu kam, dass der Landwirtschaftliche Verein mehr als 10 Prozent der insgesamt 46 750 Mark bereitstellte, die neben 48 Ehrenpreisen an Geldpreisen vergeben wurden: Der Frankfurter Verein bewilligte 5 000 Mark; es folgten je 2 000 Mark, die von der Landwirtschaftlichen Zentralstelle von Württemberg, dem Großherzoglich Badischen Ministerium des Innern und dem Kreiskomitee für den Landwirtschaftlichen Verein von Mittelfranken kamen. Doch auch personell trug der Landwirtschaftliche Verein zum Gelingen der ersten DLG-Ausstellung bei: Ein Ortsausschuss und Kommissionen wurden gebildet, und viele Vereinsmitglieder, deren Namen wie Bartmann-Lüdecke, Bolongaro-Crevenna, Freyeisen, von Mumm oder Henninger noch heute bekannt sind, stellten sich neben dem Vereinspräsidenten Stadtrat Heinecken freiwillig helfend zur Verfügung. Auch für die zweite Wanderausstellung der DLG im Juni 1899 in Frankfurt am Main wurde die wichtigste Vorarbeit durch den Verein geleistet: Er löste das Problem der Platzfrage. Da sich sein Ostendplatz als voraussichtlich als zu klein erwies, wurde ein 17 Hektar großes Gelände an den Hellerhöfen im Westen Frankfurts gewählt. Auch diese Ausstellung, die 146 487 Personen anzog, unterstützte der Verein mit 10 000 Mark und durch die organisatorische Mitarbeit zahlreicher Vereinsmitglieder.Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft hat sich bis in die heutige Zeit hinein fortgesetzt. Besuche der von der DLG organisierten Fachausstellungen gehören nach wie vor zum festen Bestandteil des vereinsinternen Veranstaltungsprogramms. Mehr dazu im weiteren Verlauf dieser Festschrift. Als die DLG 2006 die Durchführung der DLG-Feldtage in Hessen plante, war es für den Verein eine Selbstverständlichkeit, sich an dieser Spitzenveranstaltung internationaler Pflanzenbauer als Mitveranstalter zu beteiligen. Bereits bei der Auswahl des Betriebes leistete der Verein Hilfestellung, so dass man sich auf die Domäne Baiersröderhof, die zu dieser Zeit durch das Vereinsmitglied Walter Scheuerle geführt wurde, als Austragungsort dieser bedeutenden Ausstellung einigte. Bereits 12 Monate vor der eigentlichen Veranstaltung begannen die vorbereitenden Tätigkeiten, indem der vorgesehene Schlag, der eine Größe von rund 50 Hektar hatte, vermessen und für die einzelnen Aussteller aufgeteilt wurde. Ein beträchtlicher Anteil der Gesamtfläche sollte als Parkfläche für die rund 20 000 Besucher zur Verfügung stehen und musste entsprechend vorbereitet werden. Der Verein präsentierte sich bei den Feldtagen 2006 gemeinsam mit der Südzucker AG in einem Zelt. Eine solche Zusammenarbeit lag nahe, da in den Betrieben vieler Vereinsmitglieder der Anbau von Zuckerrüben einen wesentlichen Anteil in der Fruchtfolge bildet. Neben den Vereinsaktivitäten konnte den Besuchern so gemeinsam mit der Südzucker AG ein Bodenprofil präsentiert werden, das den Aufbau der Bodenschichten im Bereich der nördlichen Wetterau verdeutlichte. Weiterhin beteiligten sich die Vereinsmitglieder Hans Kellner und Rainer Launhardt für den FLV an den internationalen Anbauvergleichen für Winterweizen und Winterraps, bei deren abschließender Auswertung sie beachtliche Erfolge vorweisen konnten.
...aktiv für fortschrittliche Landwirte in der Region!