Versuchswesen im Frankfurter Landwirtschaftlichen Verein
D
as Versuchswesen im Frankfurter Landwirtschaftlichen Verein hat eine lange Tradition.
Die
Lehr-,
Beratungs-
und
Versuchstätigkeit
genießt
im
Rahmen
der
vielfältigen
Aktivitäten
des
FLV
einen
besonders
hervorgehobenen
Stellenwert.
Dies
ist
in
erster
Linie
den
in
der
Satzung
formulierten
Vereinszielen
zu
danken.
Hier
heißt
es
unter
anderem:
"
...
der
Zweck
des
Vereins
ist,
das
Interesse
an
der
Landwirtschaft
zu
fördern
und
für
Vervollkommnung
der
Landwirtschaft
tätig
zu
sein
...
Die
Tätigkeit
des
Vereins
dient
dem
Wohle
des
gesamten
Volkes
in
Stadt
und
Land
auf
materiellem
und
geistigen
Gebiete..."
Die
fachliche
Förderung
seiner
Mitglieder
ist
also
Leitgedanke
und
Ziel
von
Anfang
an
und
steht
auch
heute
noch
im
Vordergrund
der
Vereinsarbeit.
Die
Anlage
und
Betreuung
von
eigenen
Versuchsflächen
und
die
Veröffentlichung
der
gewonnenen
Versuchsergebnisse
ist
vor
diesem
Hintergrund
eine
logische
Konsequenz
und
wurde
bereits lange vor dem 2. Weltkrieg praktiziert:
A
nfang
der
20er
Jahre
des
vergangenen
Jahrhunderts
wendete
sich
der
Verein
der
praktischen
Versuchstätigkeit
im
Interesse
seiner
Mitglieder
zu.
Hierzu
wurde
auf
dem
Praunheimer
Hof
im
Nordwesten
Frankfurts
ein
Versuchsfeld
geschaffen.
Unter
Leitung
des
damaligen
Direktors
der
Landwirtschaftsschule
in
Frankfurt-Höchst,
Dr.
Schneider,
wurden
darüber
hinaus
in
etlichen
Gemeinden
durch
einen
eigens
für
diese
Zwecke
vom
Verein
angestellten
Versuchstechniker
Feldversuche durchgeführt.
I
m
Jahre
1934
wurde
der
Verein
aufgrund
des
"Reichsnährstandes"
aufgelöst.
Die
Vereinstätigkeit
ruhte
bis
nach
Kriegsende
in
das
Jahr
1946.
Bereits
kurz
darauf
wurde
auch
die
Versuchstätigkeit
des
Vereins
wieder
aufgenommen.
Schon
1949
wurden
auf
dem
Praunheimer
Hof
und
in
Weißkirchen
Versuche
mit
Kartoffelsorten,
Winterweizen-
und
Hafersorten
sowie
Einkeimrübensamen durchgeführt.
B
ereits
1954
beteiligten
sich
Mitgliedsbetriebe
an
Versuchen.
27
Düngungsversuche,
zu
denen
der
Verein
"die
Mittel
kostenlos
zur
Verfügung
stellte"
(so
heißt
es
im
Jahresbericht,
der
Formulierung
nach
müßten
die
Düngemittel
kostenlos
bereitgestellt
worden
sein),
wurden
im
Bezirk
der
Landwirtschaftsschule
Bad
Soden
angelegt,
vier
im
Bezirk
der
Landwirtschaftsschule
Hanau.
Auch
in
den
folgenden
Jahren
wurden
Versuche
bei
Mitgliedsbetrieben
angelegt,
so
1955
Schauversuche
mit
Alexandriner
Klee,
mit
Winterweizen
und
Kartoffeln,
1956
mit
Braugerste
und
Luzerne.
Auch
die
Zusammenarbeit
mit
Industriefirmen,
so
beispielsweise
den
Farbwerken
Hoechst
und
dem
Institut
für
Zuckerrübenforschung,
Göttingen,
setzte
frühzeitig
ein.
Die
Versuchsergebnisse
sind
von
Ringberatern
in
Merkblättern,
die
daneben
auch
allgemeine
Arbeitshinweise enthielten, festgehalten und den Vereinsmitgliedern zugestellt wurden.
D
ie
Tradition
der
vereinseigenen
Sortenversuche
wird
bis
zum
heutigen
Tag
sehr
intensiv
betrieben.
Dies
geschieht
teils
auf
Flächen
von
Mitgliedsbetrieben,
teils
auf
vereinseigenem
Gelände.
Seit
1991
verfügt
der
Landwirtschaftliche
Verein
dafür
in
Karben-Petterweil
über
rund
9
Hektar
Ackerland.
Schwerpunkt
der
heutigen
Versuchstätigkeit
bilden
Weizen-
und
Zuckerrübensortenversuche.
Daneben
werden
auch
Versuche
zu
nachwachsenden
Rohstoffen
(Hanf)
sowie
Heil-
und Gewürz-pflanzen zum Aufzeigen möglicher Einkommensalternativen für die heimische Landwirtschaft angelegt und betreut.
N
ach
Abschluß
der
Ernte
werden
die
Versuchsfeldergebnisse
im
Rahmen
eines
"Ausspracheabends
über
Fragen
des
Landbaus"
allen
interessierten
Landwirten
zugänglich
gemacht.
Die
vereinseigenen
Ergebnisse
diesen
dabei
als
Ergänzung
der
Versuchsergbnisse
der
amtlichen
Beratung,
mit
der
seit
jeher
eine partnerschaftliche Zusammenarbeit gepflegt wird.
RC 110305
...aktiv für fortschrittliche Landwirte in der Region!