...aktiv für fortschrittliche Landwirte in der Region!
1860
1872
1887
1905
1934
1986
am 28. Januar 1860, fand in Gegenwart von bereits 49 Mitgliedern die erste
Generalversammlung statt. Sie wählte einen aus acht Vereinsmitgliedern bestehenden
Vorstand und als ersten Präsidenten Carl Weinrich.
In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens hat sich der Landwirtschaftliche Verein nicht nur
mit Fragen beschäftigt, die von Bedeutung für die Landwirtschaft von Frankfurt und seiner
Umgebung waren, sondern auch mit solchen, die Stadtbewohner betrafen und interessierten. Es
handelte sich dabei unter anderem um die Konsolidation der Felder, Vogelschutz, Wollmärkte,
Errichtung einer Zuckerfabrik, Obstbaufragen, um Schlachtviehausstellungen, um Mehl-,
Schlacht- und Branntweinsteuer, Feldpolizei, Kanalisation sowie Verwertung von Dung und
Exkrementen. Insbesondere engagierte sich der Verein bei der Organisation von Messen und
Ausstellungen. Es wurden Schlachtviehausstellungen, Molkereiausstellungen, Wollmärkte,
Maschinenausstellungen für Land-, Garten- und Hauswirtschaft, Preishufbeschlagen,
Saatgutmärkte und Reiterfeste in einer eigens erbauten landwirtschaftlichen Halle
durchgeführt.
1. Ausstellung der Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) auf Initiative von Max Eyth
auf dem Vereinsgelände und mit finanzieller und personeller Unterstützung des Frankfurter
Landwirtschaftlichen Vereins.
Eine der bekanntesten Einrichtungen, die der Verein nach seiner Gründung wiederbelebte,
waren die Frankfurter Pferdemärkte, deren Geschichte Alexander Dietz beschrieben hat. Darin
heißt es: „Es ist das große Verdienst des Frankfurter Landwirtschaftlichen Vereins, den seit den
Zeiten des Kaisers Ludwigs des Bayern, ca. 1300, berühmtesten deutschen Pferdemarkt nach
langem Schlummer in den Tagen vom
7. bis 9. April 1862 an seiner alten Stelle auf dem Frankfurter Roßmarkt wieder ins Leben
gerufen zu haben.“ 1200 Pferde zählte der erste Markt, und 1863 waren 1763 Pferde
aufgetrieben. Ab 1864 wurde mit dem Markt eine große Lotterie verbunden, deren Ziehungen
für Frankfurt und seine Bürger in späteren Jahren immer ein großes Fest gewesen ist. Die
Pferdemärkte, die später auf das Vereinsgelände am Ostendplatz verlegt wurden, ruhten seit
1939, wurden jedoch 1949 wieder abgehalten. Nach anfänglichen großen Erfolgen – 1950
beispielsweise wurden über 1 250 Pferde aufgetrieben und rund 3 500 Besucher gezählt –
gingen nicht zuletzt durch den zunehmenden Ersatz von Zug- und Arbeitspferden durch
Motorkraft die Auftriebs- und Besucherzahlen ständig zurück. So sah sich der
Landwirtschaftliche Verein genötigt, die Pferdemärkte Anfang 1956 einzustellen.
Anfang des 20. Jahrhunderts fanden jährlich im Januar mehrtägige Vortragsveranstaltungen im
Frankfurter Römer statt, zu denen Fachleute aus dem Reichsgebiet verpflichtet wurden. Der
Verein wendete sich auch der praktischen Versuchstätigkeit im Interesse seiner Mitglieder zu
und schuf Ende der 1920er Jahre auf dem Praunheimer Hof im Nordwesten Frankfurts ein
Versuchsfeld.
Am 2. März 1934 wurde der Verein in den Reichsnährstand eingegliedert. Nach Ende des
Zweiten Weltkrieges wurde der Verein von engagierten Frankfurter Landwirten wieder
gegründet und am 29. Juli 1947 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main
eingetragen. Das vereinseigene Grundstück an der Ostendstraße wurde dem Verein 1949
zurückgegeben.
Durch die einschneidenden Veränderungen in der Landwirtschaft bestimmten bei den
Vereinsveranstaltungen neben den fachlichen Aspekten, auch die Deutsche Agrarpolitik und
Vermarktungs-, Steuer-, und Sozialfragen das Vereinsgeschehen. 1986 wurde das Gelände an
der Ostendstraße verkauft. Seit 1994 dient ein Anbau an die Gaststätte "Zum Lahmen Esel" als
Vereinssitz.
…to be continued!
Über die mehr als eineinhalb Jahrhunderte Vereinsgeschichte und -arbeit ließen sich Bände füllen. Komprimiert
zusammen gafasst wurde die Historie des Vereins in der Festschriift zum 150-jährigen Bestehen im Jahr 2010.
Diese ist als PDF hier downloadbar: Klicken Sie bitte hier…